Von Eseln & Katzen
Heute mal ein paar Worte zur Erziehung. Jeder hat natürlich seinen eigenen
Charakter, jede ihre eigenen Vorstellungen und Vorlieben. Kann man deshalb
schon von so etwas wie ‘Individualität’ sprechen? Ich weiß nicht. Im
Großen&Ganzen sind sie zweifellos sehr vorhersehbar und leicht zu
manipulieren, unsere Frauchen &Herrchen.
Natürlich ist es ein Geben und Nehmen. Sie geben, wir nehmen.
Nicht, dass wir unerkenntlich oder undankbar wären, nein, wie glücklich
sind unsere Hausherren nicht, wenn wir uns freuen. Da sind wir gern gefällig.
Die Katzen verfolgen eine andere Strategie, da ist von vornherein klar,
dass die Menschen kapituliert haben und nur als Untermieter geduldet
sind. Eine Katze misst ihre Gnade durch ihre Anwesenheit zu, welche
demütig bejubelt werden darf. Zu mehr lässt sie sich selten herab.
Unsere Herangehensweise differiert hier, vermutlich aus historischen
Gründen, und erfordert, ohne den Katzen zu nahe treten zu wollen, ein
wenig mehr Intelligenz und Einfühlungsvermögen. Wir übernehmen quasi
die Rolle der Ehefrau in einer Machogesellschaft: der Mann reißt die Klappe
auf und spielt den Macker, sie denkt und lenkt und tut dabei alles, ihn in
seiner Wahnidee zu bestärken, um im Hintergrund ungestörter ihre Fäden
zu ziehen.
Gut, das ist ein wenig vereinfachend, schließlich hat jede auch ihre
schwachen Seiten. Aber bei allen Spielchen gilt es, das grundsätzliche
Machtverhältnis nicht aus den Augen zu verlieren. Also ab&an völlig
schwachköpfigen Befehlen wie Platz, Komm, Stop etc. nachkommen oder
sinnlos Bällen hinterherlaufen: kein Problem, wenn’s den Menschen
Freude bereitet, bescheuert, aber wir vergeben uns nichts.
Allerdings, nicht vergessen, wie hilfreich und notwendig es ist, sich manchmal
am Esel zu orientieren und einfach auf die Hinterpfoten zu setzen:
bis hierher und nicht weiter. Ich persönlich liebe das, anschließend werde
ich auf Händen getragen.
Meine schwache Seite ist leider das Essen. Ich muss gestehen, dafür tue
ich nahezu alles und riskiere sogar leichte Verwerfungen im Machtgefüge.
Aber, wie sagt Oscar Wilde: „Ich kann allem widerstehen, nur nicht der
Versuchung“.
Ciao ragazze
Eure Kira
24.08.14
Kiras Letzte Versuchung:
Hundeeis aus Hühnerbouillon
Hühnchen kochen (Wassermenge je nach geplanter Eismenge),
Fleisch entfernen und Brühe durch Kaffeefilter gießen -
damit das Fett wegbleibt: sieht gefroren unschön aus, das Hüftgold.
Gekochte Rote Beete (nicht in Essig eingelegte!) reiben und kurz (1 min.)
mitkochen lassen - brodelt sie länger, wird die Bouillon braun.
Brühe in Behälter gießen, nach Geschmack auch Fleisch-, Käse- oder
Gemüsestückchen und Doggy Drops drin verteilen & einfrieren.
Funktioniert selbstverständlich auch mit Rind- und Lammfleisch - falls
jemand Hühnchen nicht verträgt.
Wird nicht alles auf einmal verzehrt - einfach wieder ins Tiefkühlfach.